Bau eines Transportwagens



            Schiffs- Modell- Transport                 Februar 2008

Ein Bericht für etwas ältere Modellbauer von Egon Büscher

 

Ab einem gewissen Alter fällt einem Modellbauer der Transport seiner etwas größer geratenen  Modelle zum Wasser immer schwerer und es wird immer anstrengender. Warum musste man schon wieder so ein großes und schweres Schiff bauen? Älter werden wir alle. Da wir nicht immer die Möglichkeit haben, mit unserem fahrbaren Untersatz bis an das Wasser zu fahren oder an den Ausstellungstisch zu gelangen, wollte ich mir mal wieder einen ordentlichen Transport- Karren bauen. Mein alter Wagen entsprach nicht mehr meinen Vorstellungen. Der Neue sollte nun so konstruiert sein, dass er sich problemlos in alle Einzelteile zerlegen lassen kann.

Auf den verschiedensten Fremdveranstaltungen sieht man immer öfter solche Transporthilfen.

Ein Vorbild meines Nachbaues sollte der Transportwagen unseres Clubfreundes Rolf sein.

Die Frage war nun, welche Materialien benötige ich für ein solches Vorhaben: Bodenplatte, Räder, Achse, Schubstange und eine Stütze zum Abstellen.

Bevor ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Bodenbrett machte, musste mir klar sein, welche Modelle ich eigentlich damit transportieren wollte. Ausschlaggebend für die Größe der Platte waren die Maße meiner Bootsständer. In meinem Falle habe ich mich für eine 16 mm starke MDF Platte aus dem Baumarkt entschieden. Da ich auch die Möglichkeit schaffen wollte, eventuell auch zwei Modelle gleichzeitig zu transportieren, entschloss ich mich für eine Plattengröße von 60 x 70 cm. Der Quadratmeter- Preis einer MDF Platte beträgt 14,90 €. Da diese MDF Platten (werden auch verwand als Trägermaterial von Laminat- Böden) wasserempfindlich sind, ist es dringenst anzuraten, diese mit einem Farbanstrich oder ähnlichen Anstrich zu versehen. Verwendbar wäre auch eine Spanplatte, eine Tischlerplatte, Leimholz oder eine alte Schranktür. Da mein alter Wagen mit Vollgummi-Kinderwagenrädern ausgestattet war, ist die Abfederung in unebenem Gelände nicht so ideal gewesen. Für den Neubau sollten größere luftbereifte Räder her. Da ich noch von meinen Enkeln in der hintersten Ecke noch ein kleines Kinderfahrrad stehen hatte, kam ich auf die Idee, die 16 Zoll Reifen zu verwenden. Aber leider, bei genauer Kontrolle musste ich feststellen dass es hier zwei unterschiedliche Achsen und Gewindestärken gab. Das Vorderrad konnte ich auf jeden Fall benutzen. Ich musste also nur eine Radfelge mit Speichen und 16 Zoll Durchmesser ohne Felgenschutz, Schlauch und Mantel kaufen. Für 19,90 € habe ich dieses Radteil erworben. Felgenschutz, Schlauch und Mantel konnte ich vom Hinterrad verwenden. Jetzt kam die Überlegung, wie die Räder und eine zu fertigende Achse an die Bodenplatte anzubringen ist. Nach einigem Hin und Her kam ich auf die Idee, die Miterworbenen  Hutmuttern in ein entsprechend dickes Rohr als Achse zu stecken und zu verlöten (Hartlot). So entstand nun eine brauchbare Achse. Da das Achsrohr einen Durchmesser von 16 mm hatte, konnte ich zur Befestigung derselben auf das Bodenbrett zwei Plastik Rohrklipse aus dem Sanitärbereich verwenden. Beide Klipse wurden mit 6 mm Schlossschrauben auf das Brett montiert. Die Achse sollte nicht mittig befestigt werden sondern etwas nach vorne verschoben werden. Der Grund ist die Gewichtsverlagerung beim Abstellen des Wagens. Als Abstellhilfe benutzte ich den am Kinderrad befestigten verstellbaren Fahrradständer. Somit kann ich erreichen, dass mein Transportwagen beim Abstellen nicht hin und her schaukeln kann, sondern leicht nach hinten geneigt ist. Zur Herstellung der Schubstange kann man alte Zeltstangen verwenden oder man nimmt die fertige Stange eines Kinder-Dreirades und befestigt diese mittels Schlossschrauben an dem Bodenbrett. Zum Biegen von Zeltstangen sollten diese rotglühend erhitzt werden und im Schraubstock in die richtige Form gebogen werden. Ein Lenker-Gummigriff am Ende der Schubstange sorgt für eine bessere Handhabung des Transportwagens. Um ein seitliches verschieben des Bootsständers in die Reifen zu vermeiden, habe ich kleine Plastikwinkel auf dem Bodenbrett befestigt.

Viel Spaß beim Nachbauen eines solchen Gefährtes und weiterhin ein gesunder Rücken  wünscht euch

 

 Egon

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